Itzehoer Jugend-Spielmannszug trifft junge Musiker in Europas Kulturhauptstadt Genua

 

Die diesjährige internationale Jugendbegegnung stand unter der Projektüberschrift „Genua Kulturhauptstadt Europas“

 

Erste Kontakte zur Partnerorganisation dem Orchester „Filarmonica Sestrese“ aus Genua entstanden bei einer gemeinsamen Teilnahme am Blasmusikfest der Jugend Europas in Bad Orb im Jahre 1997. Ein erneutes Aufeinandertreffen des Jugend-Spielmannszuges und der Filarmonica Sestrese in Frankfurt / Oder im letzten Jahr gab den Anstoß für das diesjährige Projekt.


Auf Grund der gemeinsamen musikalischen Basis und der historisch gewachsenen Kunst und Kulturgeschichte Genuas entstand das spezielle Thema der Jugendbegegnung.

 

Durch Übersendung einer Broschüre des Partners mit dem Tenor "Genua Kulturhauptstadt Europas" entstand die Neugier, ob dieses dargestellte Kulturinteresse sich auch tatsächlich bei den Jugendlichen widerspiegelt. Die Vorbereitungen für eine Jugendbegegnung fangen schon immer frühzeitig an. So ist die Finanzierung einer solchen Maßnahme immer ein wichtiger Punkt.

 

Es wurden die Teilnehmerbeiträge wieder seit Monaten auf einem Konto angespart, Anträge bei Stadt, Kreis und Land gestellt. Ferner gelang es für die Jugendbegegnung eine finanzielle Unterstützung durch die Aktion Mensch 5000xZukunft zu bekommen. 5000xZukunft ist eine Initiative der Aktion Mensch, des ZDF und der Jugend- und Wohlfahrtsverbände.

 

Es wurde gemeinsam mit dem Partner in Genua ein Programm zusammengestellt in dem neben der Kunst und Kulturgeschichte Genuas, dem gemeinsamen Musizieren natürlich auch der Freizeit- und Badespaß im Mittelmeer nicht fehlen durfte. So gehörte zur Vorbereitung auf diese Reise auch das acht Jugendgruppenleiter seit Ostern zweimal die Woche ins Schwimmbad zur DLRG gingen, um den Rettungsschwimmschein in Silber zu machen.

 

Der Countdown lief! Die Koffer, Uniformen, Regenjacken und Instrumente wurden sortiert und verladen, gut gefrühstückt und dann ging es der Sonne entgegen. Wir sind in Genua !!! Zum Glück waren alle ausgeruht, denn der Bus war für die Einfahrt zu groß und so musste alles von Hand transportiert werden. Aus dem Bus über die Straße und dann 200 m den Berg hinauf.

 

Zu allem Überfluss ist hier richtig Sommer und so waren wir alle nass von Schweiß als alles in der Unterkunft war. Am nächsten Morgen hieß es dann pünktlich um 7.45 Uhr frühstücken, denn wir haben uns auf den Weg gemacht, um mit Maria-Angela die Stadt zu erkunden.

 

Wir machten u.a. an einem Aussichtspunkt einen kurzen Stop, von dem man einen coolen Blick über die Altstadt bis zum Meer hatte. Hier erfuhren wir auch, dass Genua eine 35 km lange Stadt, mit einem 15 km langen Hafen ist. Dann ging es weiter mit dem Bus an den Rand der Altstadt, von wo aus es dann zu Fuß weiter ging. Durch die schmalen Gassen kamen wir zu verschiedenen historischen Punkten.

 

Als wir dann unsere Stadterkundung beendet hatten, ging es weiter zu einer Bootstour, an die Küste von Genua. Bei dieser Tour war unser Ziel Portofino, wo die Freizeit zum Postkartenkauf, zum Eis essen oder zur Hafenbesichtigung genutzt wurde. Zu unserer Unterkunft gehörte neben der Pension noch ein Kindergarten, ein Gymnasium und ein Altenheim, also alle Generationen zusammen auf einem riesigen Gelände.

 

Natürlich kamen wir der Bitte der Altenheimbewohner gerne nach und haben dort auch einige Musikstücke vorgetragen, als Lohn gab es dann auch kalte Getränke von den Schwestern. Ob man sich im Liegestuhl eine Pause gönnte oder im Wasser geplanscht wurde, alle hatten ihren Spaß als Freizeit am Mittelmeer auf dem Programm stand.

 

Verluste an diesem Tag: 1 Fußball, der schwimmt trotz Rettungsversuche der Italiener und unserer Rettungsschwimmer jetzt allein im Mittelmeer. Nach dem anstrengenden Badetag schmeckte die Pizza dann auch besonders gut und inzwischen schafften auch schon fast alle eine ganze Pizza. Unsere Gastgeber waren an den ersten Tagen ein wenig besorgt, da wir uns die Pizzen immer geteilt haben und selbst kleine Italiener eine ganze verdrücken konnten.

 

Aber nun waren wir auch schon fast perfekte Italiener. Am 5. Abend ging es dann zum Musikfestauftakt in die Messehallen von Genua, wo nicht nur unsere Gastgeber und wir musizierten, sondern noch viele weitere junge Musiker zusammentrafen. Im Anschluss an die musikalischen Darbietungen wurde dann noch kräftig getanzt und gemeinsam gefeiert.

 

Wir haben dann am nächsten Tag alle zusammen noch im Rathaus musiziert, wo der Bürgermeister von Genua eine Rede gehalten hat und uns alle begrüßte, bevor in den Messehallen gemeinsam mit allen Musikern gegessen wurde. Und dann gab es am späten Abend noch einen Auftritt zusammen mit den Italienern und einer Gruppe aus Pilsen in Cogoleto. Im Ortszentrum wurde eine Straße gesperrt und es wurden viele Stühle aufgestellt für die Zuschauer, die auch zahlreich erschienen waren, um unserem gemeinsamen Konzert zu lauschen.

 

Höhepunkt des musikalischen Teils unserer Jugendbegegnung war der Umzug durch Genua mit 30 Musikgruppen, den viele Menschen an den Straßenrändern verfolgten. Diese internationale Jugendbegegnung des Itzehoer Jugend-Spielmannszuges hat wieder jungen Menschen die Gelegenheit geboten, ein fremdes Land einmal jenseits ausgetretener Touristenpfade aus der Perspektive der Einheimischen kennen zu lernen.

 

Das diese Begegnung ein Erfolg war ist sicher auch dadurch zu bewerten, das ein Treffen in Itzehoe für das kommende Jahr fest vereinbart wurde und die Vorbereitungen bereits angelaufen sind. Wir sind zwar nicht Kulturhauptstadt aber werden unseren italienischen Freunden Itzehoe und Umgebung sicher von seinen schönsten Seiten präsentieren können, sind sich die jungen Itzehoer Musiker schon jetzt sicher.